
Wird abgeschafft: Der Bahnübergang am Schäferweg mit anschließender, scharfer Kurve und Einmündung des Studieker Weges. Fotos: Heiko Link
Der mit Halbschranken gesicherte Bahnübergang am Schäferweg in Rödinghausen-Ostkilver ist nicht ganz ohne. Er liegt direkt hinter einer scharfen Kurve, in der es mit dem Studieker Weg auch noch eine Einmündung gibt. Im Jahr 2001 kam es dort zu einem Unfall mit einem Schulbus und einem Nahverkehrszug. Durch einen liegengebliebenen Lastwagen kam es drei Jahre später zu einem weiteren Vorfall.
Ein weiteres Ärgernis sind die Wartezeiten vor den Schranken. Auf der Bahnstrecke zwischen Bünde und Melle werden die Schranken für 160 Züge pro Tag geschlossen, was sich für die circa 3.000 Fahrzeuge pro Tag auf mehreren Stunden Stillstand aufsummiert.
Brücke statt Bahnübergang
Deswegen wird der Bahnübergang jetzt durch eine fast 60 Meter lange Brücke, die über die Gleise und auch über die angrenzende Osnabrücker Straße führen wird, ersetzt. Bei der Gelegenheit wird auch ein Teilstück der Landstraße auf den neuesten Stand gebracht, was sich positiv auf die Erreichbarkeit des am Schäferweg gelegenen Gewerbegebiets (ehemaliges Camp Ostkiler) auswirken wird. Für Fußgänger und Radfahrer wird es auf der neuen Brücke einen kombinierten Geh- und Radweg geben.
Fertigstellung im Frühjahr 2019

Los geht’s: Der 1. Spatenstich erfolgte am 13. November 2017 bei strahlendem Sonnenschein mit Gegenlicht.
Nachdem zwei vom Kreis Herford gekaufte private Häuser abgerissen wurden, erfolgte der erste Spatenstich zum Neubau der Brücke am 13. November 2017. Die Brücke selbst soll bis zum Sommer 2018 fertig gestellt sein. Danach werden Straßen- und Kanalbauer an einem Teilstück der Osnabrücker Straße arbeiten und die Landstraße, genau wie den Studieker Weg, an die neue Brücke anschließen. Als Ausgleich für den Eingriff in die Natur, werden Büsche und Bäume angepflanzt. Zum Schluss wird der alte Bahnübergang zurückgebaut. Im Frühjahr 2019 soll dann alles fertig sein.
Sperrung für den Bahnverkehr
Gebaut wird sehr nah neben und bei einer Brücke natürlich auch über den Bahngleisen. Deswegen muss die Strecke zwischen Bünde und Melle zeitweise für den Zugverkehr gesperrt werden. Die erste Sperrung erfolgt in der Nacht vom 31. März auf den 01. April (kein Aprilscherz!) und damit in der Nacht auf Ostersonntag 2018. Da Sperrungen bei der DB Netz AG mehrere Jahre im Voraus beantragt und genehmigt werden müssen, gilt dieser Termin bereits beim ersten Spatenstich als gesetzt. Es folgen drei weitere Sperrung. Gesperrt wir in allen Fällen nachts und für die Dauer von jeweils sechs Stunden. Weil das nur sehr geringe Sperrpausen sind, wird die Brücke in mehreren Fertigteilen hergestellt, als das normalerweise üblich ist.

Nichts fährt: Die Bahnstrecke Bünde-Melle wird vier Mal gesperrt. Immer in der Nacht für sechs Stunden.
Über einen Damm auf 8,10 Meter Höhe
Bei der Brücke am Schäferweg handelt es sich um eine Spannbetonkonstruktion von 56,25 Metern Länge. Die Breite zwischen den Geländern beträgt 13,30 Meter. Der mit 8,10 Metern höchste Punkt befindet sich über der Bahnstrecke. Die Straßen werden auf einem Damm mit einer Längsneigung von 5,80 Prozent an die höchste Stelle der Bahnbrücke herangeführt.
Veränderungen bei den Straßenverläufen
Durch die Brücke verändern sich der Verlauf des Schäferwegs und auch des Studieker Wegs. Den neuen Streckenverlauf sehen Sie in dem Plan unten.
Kosten
Die Baukosten der Brücke liegen bei rund 2,30 Millionen Euro. Das gesamte Projekt wird rund 7 Millionen Euro kosten. Getragen wird diese Investition zu gleichen Teilen von der DB Netz AG, dem Bund und dem Kreis Herford. Der Anteil des Kreises wird mit Mitteln vom Land Nordrhein-Westfalen zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse des kommunalen Straßenbaus gefördert.
Folgende Behörden sind an dem Projekt beteiligt:
- Kreis Herford
- Gemeinde Rödinghausen
- DB Netz AG
- Bezirksregierung Detmold (als Fördergeber)
- Straßen.NRW
- Stadt Bünde
- Bezirksregierung Arnsberg (wegen Kampfmitteln)
- Versorgungsträger
Durchgeführt wird dieses Bauprojekt von:
- Brückenbau: Wilhelm Scheidt GmbH, Herford
- Straßen- und Kanalbau: Strabag AG, Niederlassung Lemgo
- Bockermann Fritze IngenieurConsult GmbH, Enger