
Watt’n Spaß! Nur leider nicht am Meer. Mit Gummistiefeln und einer Art „Schrubber“ wird der Beton von Hand glatt gezogen. Fotos: Jürgen Zander und Martin Spiering
Der in dieser Woche an der Hansabrücke abgeschlossene Arbeitsgang ist nicht zu übersehen. Bevor es dazu weiter Informationen gibt, gehe ich zunächst auf die von der Presse am häufigsten gestellte Frage ein: Wann kommt die nächste Vollsperrung? Die Antwort wird Sie ja vermutlich auch interessieren. Deswegen ist es sehr schade, dass es noch keinen genauen Termin gibt. Sobald ein konkretes Datum feststeht (das sich nicht mit großer Wahrscheinlichkeit wieder verschiebt), werde ich hier berichten. Ich hoffe, dass es bereits Morgen so weit sein könnte.
Am Montag hat der Eisenflechter wie angekündigt und versprochen das letzte Eisen eingebaut. Als ich die Bilder von den Betonierarbeiten sah, dachte ich spontan an Urlaub im Wattenmeer. Was fehlt sind Kinder mit Sonnenhut, Eimer und Förmchen. 😉 Jedenfalls wurde der Beton am Dienstag komplett eingebaut und per Hand geglättet.
Die Kunst: Der richtige Zeitpunkt

Kein Autoscooter: Der Betonoberflächenglätter ist ein Spezialist, der extra aus Itzehoe angereist ist.
In meiner Phantasie ging es dann vom Meer auf den Rummelplatz. Der Mann im so genannten „Oberflächenglätter“ erinnert doch stark an Autoscooter. Was dieses Mal fehlt sind andere Fahrer, die ihn rammen. Aber mal im Ernst: Der Fahrer dieses Vehikels ist ein echter Spezialist. Davon gibt es nicht sehr viele und er ist extra aus Itzehoe angereist, um bei uns in Herford für eine Oberfläche, die glatt wie ein Kinderpopo ist, zu sorgen. Die große Kunst in seinem Job ist, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Wenn der Beton noch zu weich ist, sinkt er ein. Das ließe sich vermutlich noch retten. Ist der Beton zu hart, dann haut es mit dem Glätten nicht mehr hin. Das wäre dann vermutlich ein ganz böser Fehler.
Der Beton muss schwitzen
Nachdem alle Dellen und Vertiefungen beseitigt wurden, wurde der Beton abgedeckt, damit er schwitzen kann. Die Folie verhindert, dass das beim Abbindeprozess verdunstende Wasser sich verflüchtigt und es dadurch zu Rissbildungen kommt. Anfang nächster Woche wird der „Schwitzgang“ dann beendet sein und die Folie kommt weg. Am Mittwoch wird die Oberfläche kugelgestrahlt, bevor dann am Donnerstag und am Freitag jeweils eine Schicht Epoxidharz aufgetragen wird. Das Harz dient als Haftgrund, damit der Asphalt hinterher auf dem Beton gut haftet. Haftgrund auf Wikipedia zu verlinken hat übrigens nicht funktioniert … 😉 Und jetzt kommt ein großes WENN: Wenn das Wetter mitspielt. Harz auftragen muss bei Regen leider ausfallen und verschoben werden. Nächste Woche wissen wir mehr.

Autor mit zu viel Phantasie: Bei diesem Bild von der Betonpumpe habe ich gedacht, dass gleich die Man in Black kommen, um mich zu blitzdingsen. Es wird Zeit fürs Wochenende!
Auch unter der Brücke wird gearbeitet
Unter der Brücke werden zur Zeit Abhängungen montiert, an denen die Versorgungsleitungen hängen werden. Außerdem wird gerade ein Gerüst angebracht, das den Gehweg – der 35 Zentimeter über den Betonrand hinausragen wird – trägt.
Ich hoffe, dass ich mich bereits Morgen mit einer kurzen Meldung in Sachen Vollsperrung melden kann. Bis dahin gibt es hier noch ein paar schöne Bilder aus der Baustelle, die Jürgen Zander und Martin Spiering gemacht haben.
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