
Oben und unten gleich groß: Der Umfang der Wurzeln im Boden ist ungefähr identisch mit dem der Baumkrone. Fotos: Alexander Graf
Baum- und Naturschutz scheinen in der Baustelle Birkenstraße ein großes Thema zu sein. Diesen Rückschluss lassen jedenfalls die Anfragen im Rathaus und auch eine Diskussion in der Facebook-Gruppe „Du lebst schon lange in Hiddenhausen, weil …“ zu. Deswegen gucken wir uns heute den wohl wichtigsten Baum in der Baustelle an: Eine Eiche aus dem 19. Jahrhundert auf dem ehemaligen Nagel-Gelände. Außerdem gibt es Neuigkeiten zur Bushaltestelle in der Birkenstraße und zum aktuellen Stand der Arbeiten.
Nicht fällen, sondern schützen!
Hätten Sie es gewusst: Das Wurzelwerk einer Eiche hat ungefähr den gleichen Umfang, wie die Baumkrone. Wenn Sie sich den Baum auf dem Foto angucken, dann können Sie sich ungefähr vorstellen, was im Boden los ist. Damit die alte Eiche trotz der umfangreichen Bauarbeiten in der Birkenstraße unversehrt bleibt, hat sich das Umweltamt eingeschaltet und einen Baumpfleger sowie einen Gutachter beauftragt. Der Baumpfleger wird Totholz aus dem alten Baum heraus schneiden. Der Gutachter wird sich nächste Woche die Wurzeln genauer angucken. Der Grund dafür ist, dass in der unmittelbaren Nähe für die Bushaltestelle Winkelstützen in Richtung der Eiche in den Boden gesetzt werden sollen. Dabei soll in Sachen Baumschutz natürlich nichts schief gehen. Außerdem wird sich der Gutachter den Baum insgesamt angucken und eine Art „Gesundheitscheck“ machen. Könnte es sein, dass es bei dem Gutachten darum geht, den Baum anschließend fällen zu dürfen? Diese Frage verneint der Leiter des Amtes für Gemeindeentwicklung Alexander Graf: „Wir tun alles, um die Eiche zu schützen.“
Bushaltestelle nur zum Ausstieg

Der neue Ausstieg: Der Plan zeigt die Haltestelle, den Verlauf des neuen Gehwegs in orange und die alte Eiche in grün.
Mit den Erdarbeiten für die neue Bushaltestelle wird es, wenn der Wetterbericht recht hat und es jetzt wirklich wärmer wird, bald los gehen. Das Bushäuschen ist bereits verschwunden und es wird kein neues kommen. „Die Hauptdrehscheibe für den Busverkehr ist am Kreisverkehr Enger Straße, wo auf Herforder Gebiet schon mehrere Bushäuschen stehen“, erklärt Graf. Wer einsteigen will, kann das dort tun und auch im Trockenen warten. Wer aussteigt, wartet nicht und braucht demzufolge auch kein Bushäuschen. Und Aussteigen ist das, was in Zukunft die Fahrgäste einer Buslinie von Jöllenbeck nach Bünde noch einmal am Tag in der Birkenstraße machen werden.
Die Haltestelle wird trotzdem mit taktilen Elementen barrierefrei gebaut. Der Ausstiegsbereich wird in den neuen Gehweg integriert, der wiederum weiträumig hinter dem schönen alten Baum verlaufen wird. „Es ist also alles da, nur kein Wartehäuschen“, findet Graf. Der Plan oben zeigt den Haltepunkt, den Verlauf des Bürgersteigs in orange und die Eiche in grün.
Wenig los wegen Frost
Ansonsten ist seit meinem Bericht Ende vergangener Woche in der Baustelle aufgrund der kalten Witterung nicht wirklich viel passiert.

Suchschachtung: Wenn Kabel oder Leitungen im Weg liegen, dann muss ein Plan her, wer sie wann und wohin verlegen soll.
Vertreter der Versorgungsunternehmen waren in der Baustelle, um sich das Ergebnis der Suchschachtungen anzugucken. Nach einem Blick in die Löcher, sind sie wieder in ihre Büros gefahren, um im nächsten Schritt das Verlegen einiger Hausanschlüsse zu planen.
In der kommenden Woche steht auf dem Programm, in den Randbereichen bei einigen Anliegergrundstücken Mauern zu beseitigen und mit ersten Bodenarbeiten zu beginnen.
Außerdem soll das immer noch herumliegende Schnittgut bis Mittwoch geschreddert und anschließend abtransportiert werden. Das schafft auch Platz, um die alten Rinnsteine zu entfernen. Neues Schnittgut kommt jedenfalls ab sofort nicht mehr dazu, weil die Baumfällarbeiten seit gestern abgeschlossen sind. Also: Gute Nachrichten für alle Baum- und Naturfreunde! 🙂
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