Auf der Brücke können die Arbeiter im Moment nicht viel mehr tun als warten. Und zwar darauf, dass der am Dienstag frisch eingebaute Beton in den nächsten Wochen abbindet (aushärtet). Deswegen verlagern sich die Arbeiten jetzt an die Widerlager (Enden) und in das nähere Umfeld der Brücke. Ab kommender Woche wird der Untergrund für den Bau einer Rampe vorbereitet, über die der Verkehr später auf die Brücke fahren wird. Die Verkehrsteilnehmer werden davon nicht viel mitbekommen, weil die Rampe auf der Südseite gebaut wird. Auf der Nordseite, wo es jetzt mit den Straßenbauarbeiten los geht, sieht die Sache anders aus. Die Einmündung des Studieker Wegs in den Schäferweg, muss voll gesperrt werden, um ihn weiter oben an einer anderen Stelle wieder neu an den Schäferweg anzuschließen. Gesperrt wird ab Montag, dem 23. Juli bis voraussichtlich Herbst.
Neubau auf 300 Metern
Der Studieker Weg wird auf einer Strecke von etwa 300 Metern neu gebaut. Die Sperrung reicht vom Schäferweg bis zur Straße „Alte Siedlung“. Die Alte Siedlung selbst wird, genau wie der Schäferweg, weiterhin befahrbar sein.
Feierabend gegen Mitternacht
Bei Sonnenschein und Hitze wurde die Bewehrung auf der Brücke eingebaut. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob die Bauarbeiter sich über ein wenig Abkühlung in Form von Regen gefreut hätten. Dem Bewehrungsstahl hätte Wasser von oben jedenfalls nicht geschadet. Ganz anders sieht die Sache aus, wenn betoniert wird. Starker Regen zerstört die Oberfläche des Betons. Aufgrund des heißen Wetters in den vergangenen Wochen wurde der Beton für die Rödinghauser Brücke extra so angemischt, dass er langsamer abbindet, als die „normale Mischung“. (Die braucht etwa 21 Tage, um ihre Endfestigkeit zu erreichen.) Langsameres Aushärten ist bei heißen Wetterlagen vorteilhaft.
Und was passiert, als die Betonmischer mit dem Spezialbeton am Dienstag in der Baustelle stehen? Richtig! Es schüttet wie aus Kübeln. 😉 Ganz so starken Regen hatte man nach dem Blick in den Wetterbericht nicht erwartet. Die Niederschlagsmenge hielt sich aber so weit in Grenzen, dass trotzdem betoniert werden konnte. Ausbaden musste es am Ende der Mitarbeiter, der die Oberfläche im letzten Arbeitsgang mit einer Maschine glättet, die optisch ein bisschen an einen Aufsitzmäher erinnert. Weil er das Wasser damit nicht in den Beton einarbeiten wollte, musste er warten, bis die Fläche abgetrocknet war. Feierabend hatte er dann so gegen Mitternacht.
Das die Spezialmischung jetzt etwas länger braucht, bis sie ihre Endfestigkeit erreicht hat, ist nicht weiter schlimm. Es wurden schon erste Proben entnommen. Der Untergrund ist trotz des Regens so, wie er sein soll. Damit jetzt nichts mehr schief gehen kann, wurde die Betonfläche mit Planen abgedeckt.
Begrünte Böschung statt grauer Stützwand
An der Südseite der Brücke wird mit Füllboden ein Damm angeschüttet. Ein Teil davon kommt aus der Baustelle selbst. Boden, der bei den bisherigen Arbeiten übrig war, wurde in der Nähe eines Mittelpfeilers gesammelt und wird jetzt wieder verwendet. Alles, was darüber hinaus noch benötigt wird, wird mit Lastwagen angeliefert.
Die Schräge an den Seiten des Dammes wird so angelegt, dass er sich selbst trägt. Das hat den Vorteil, dass keine Betonstützen eingebaut werden müssen, um ihn gegen Abrutschen zu sichern. Statt einer grauen Stützwand wird es eine begrünte Böschung geben.
Bei der Dammschüttung wird auch ein Regenrückhaltebecken mit eingebaut. Das puffert die Entwässerung der Brücke in die Else, die bei Starkregen nicht überlaufen soll.
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