Wahrscheinlich wird Anfang November die Osnabrücker Straße bis Ende des Jahres voll gesperrt. Die Straßenbaufirma ist so flott unterwegs, dass sie den eigentlich erst für das Frühjahr 2019 geplanten Ausbau der Straße gerne jetzt schon machen möchte. Mit den vorbereitenden Arbeiten wurde neben der Osnabrücker Straße unter laufendem Verkehr bereits begonnen. In Vorbereitung ist die Sperrung ab Montag, dem 5. November. Ich hoffe, dass ich Sie noch rechtzeitig informieren kann. Ob das klappt, hängt ein bisschen davon ab, wann die Info kommt. Deswegen rechnen Sie am 5. November am besten vorsichtshalber einen Umweg in Ihre Fahrzeit mit ein, falls Sie da lang müssen. 😉 Was es schon gibt, ist der Plan mit der Umleitungsstrecke. Klicken Sie einfach hier, um ihn herunter zu laden.

Straßenbauarbeiten: Links neben der Osnabrücker Straße haben die Bauarbeiter schon mit den vorbereitenden Arbeiten für den Ausbau begonnen. Fotos: Bernd Flagmeier
Südseite: Damm ist fast fertig
Auch vor und hinter der Brücke gehen die Arbeiten zügig von der Hand. Auf der Südseite ist der Damm, über den später auf die Brücke gefahren wird, schon so gut wie fertig. Sogar der Schotter-Untergrund der späteren Fahrbahn ist schon drin. An den seitlichen Böschungen wurde bereits durch ein Anspritzverfahren Gras eingesät. Noch zu schließen ist eine kleinere Lücke im Übergangsbereich zwischen dem Damm und der eigentlichen Brücke. Daran wird aktuell gearbeitet.

Fast fertig: Auf dem Damm liegt schon der Schotter für die Fahrbahn. An den Seiten wird bald Gras ausgesät.
Nordseite: Dammbau begonnen
Auf der Nordseite ist es gerade mit dem Bau des Damm los gegangen. Genau wie auf der anderen Seite auch, wird der Damm in 50 Zentimeter dicken Schichten aufgebaut, die jeweils mit einem Kalk-Zement-Gemisch abschließen.
Auf der Brücke: Fahrbahn schon abgedichtet
Auf der neuen Brücke wurde der Untergrund der späteren Fahrbahn schon mit einer Schicht aus Epoxidharz abgedichtet. Wenn ich mir das Foto dazu angucke, dann habe ich den Eindruck, dass der kombinierte Geh- und Radweg viel breiter ist, als die eigentliche Fahrbahn. Die wiederum erscheint mir so schmal, dass ich kaum glauben kann, dass darauf zwei Kleinwagen aneinander vorbei passen. Von Bussen und LKW mal ganz zu schweigen! Die gleiche optische Täuschung entsteht offensichtlich auch vor Ort auf der Brücke. „Wir haben vorsichtshalber zu zweit mit dem Maßband nachgemessen und festgestellt, dass die Breite tatsächlich passt“, berichtet der Projektleiter der Kreisverwaltung Bernd Flagmeier. In Zahlen ist die Fahrbahn sieben Meter breit. Der kombinierte Geh- und Radweg kommt auf dreieinhalb Meter. Mit den Sicherheitsflächen für Geländer und Schutzplanke ist die Brückenkappe auf der Geh/Radwegseite dann 4,75 Meter breit.
Warum ein so breiter Geh- und Radweg?
Von Kerstin Häcker wurde ich per Kommentar unter anderem gefragt, warum der Geh-/Radweg so breit wird? Und warum müssen die Brücke und die Straßen drumherum überhaupt so massiv ausgebaut werden? Bauwerk und Umfeld sehen ja schon recht imposant aus, wenn man sich nur die Bilder anguckt …

Extra nachgemessen: Die Fahrbahn in der Mitte sieht aus, als böte sie maximal Platz für zwei Bobby-Cars.
Diese Brücke wird in 80 Jahren buchhalterisch abgeschrieben sein. Von mir werden dann vermutlich nur noch ein paar wenige Knochenreste übrig sein. Die Brücke sollte im Gegensatz zu mir allerdings schon noch bis zum Ende der Abschreibungszeit halten und den dann vorhandenen Verkehr noch fassen können. Wie der Verkehr dann aussieht, ist natürlich ein Blick in die Glaskugel. (Fahren Menschen dann überhaupt noch mit dem Auto?) Trotzdem gibt es natürlich Hochrechnungen, aus denen immer wieder aktuelle Regelwerke und Baustandards abgeleitet werden. Die müssen eingehalten werden. Übrigens auch aus finanziellen Gründen! Denn: Ohne Einhaltung der Standards und Regeln gibt es auch keine Fördermittel.
Bei den Planungen werden die schwächeren Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer und Fußgänger besonders berücksichtigt. Die sollen sicher am Verkehr teilnehmen können und nicht zu Umwegen gezwungen werden. Die Straßen werden immer voller. Da will man den Umstieg aufs Rad nicht unnötig, zum Beispiel mit Umwegen, erschweren. 😉 Deswegen ist der kombinierte Geh- und Radweg so breit. Einige Radfahrer fahren schon jetzt über den Bahnübergang. Wer weiß, was auf dem Radweg der Brücke in 80 Jahren los sein wird …
Es geht ja gar nicht so um das wie es in der Vergangenheit oder jetzt ist. Es geht um die Zukunft. Die Deutsche Bahn möchte diese Bahnstrecke sehr viel stärker nutzen und auch schneller fahren. Man möchte versuchen den Ortskern von Bruchmühlen zu entlasten weil die beiden Bahnübergänge sorgen schon jetzt für reichlich Chaos. Oft genug staut sich der Verkehr von der Bruchstraße bis in den Kreisverkehr und auf der anderen Seite weit am Edeka und Aldi vorbei. Das wird in den nächsten Jahren sicherlich nicht besser wenn man nicht versucht irgendwo Entlastung herzustellen. Ich finde die Position der Brücke auch nicht ideal aber es gibt kaum Alternative Möglichkeiten. Die Nähe zur A30 und zur Else schränken weitere Planungen mit Sicherheit sehr ein. Diese Brücke ist machbar, eine Unterführung an der Bruchstraße scheinbar nicht so einfach.
Hallo Thorsten,
herzlichen Dank, für den konstruktiven Kommentar!
Dass die Bahn die Strecke stärker nutzen möchte, passt für mein Empfinden auch gut zu dem, was ich immer wieder in den Kommentaren von Baustellentagebüchern lese: Auf den Straßen ist es jetzt schon viel zu voll!
In dem Punkt sind sich glaube ich sogar Anwohner und Verkehrsteilnehmer einig! 😉
Da muss in Zukunft Entlastung her. Ob wir wollen, oder nicht. Und auch wenn ich ganz bestimmt nicht der größte Fan der Deutschen Bahn bin, scheint mir die Schiene eine Möglichkeit zu sein.
Und als jemand, der nie Fahrrad fährt, befürchte ich, dass wir zukünftig auch ums selber Strampeln nicht so ganz rum kommen werden. Die Brückenauffahrt könnte ich mit einem E-Bike ja sozusagen noch flach machen. Mein empfindlicher Popo wird mir aber ganz bestimmt trotzdem noch weh tun … 😉
Beste Grüße,
Heiko Link
Hallo,
habe heute mal einen Tag frei und mußte seit 10 Uhr 45 Tieflader zählen, die hier
mit einer Affengeschwindigkeit durch Holsen brettern! (Ahler Straße) Hoffentlich hat dieser
Wahnsin bald ein Ende! Ich bin echt frustriert….gerade ist Laster 46 und 47 hier durchgedonnert!
Da hat sich die Politik ja was tolles einfallen lassen! Und welcher Fußgänger oder
Radfahrer fährt denn über diese überdimensionale Brücke?? Mal ehrlich? Keiner!
6 Mio. zum Fenster rausgeschmissen…aber wir habe es ja! Traurig, traurig….
Und ich werde bestimmt nicht über dieses Monster radeln – alle Freunde und Bekannte
sagen das auch – da kann man doch besser südlich der Autobahn auf dem Nebenweg
radeln! Ich verstehe nicht, wie man sich für eine derartige Steuerverschwendung
einsetzen kann, bei allem Respekt!
Hallo Herr Altemeier,
die Idee, heute einen Tag frei zu nehmen, hatten Sie nicht alleine. Dafür sind Sie aber garantiert einer von ganz wenigen, die den freien Tag zu Hause verbracht haben. Das hätte ich auch tun sollen …
Ich bin heute extra gleich nach der Mittagspause nach Herford zum Einkaufen gefahren, weil ich mir dachte: „Zur Feierabendzeit wird es bestimmt brechend voll.“ Ich bin gerade wieder rein gekommen, und stelle fest: Mein Plan ist nicht aufgegangen. 🙁 Ich habe ewig gebraucht, um nach Herford und vor allen Dingen wieder zurück zu kommen. Dass es so brechend voll war, habe ich noch nicht nicht erlebt. Das muss am Feiertag liegen. Und die Brummis wollen heute vielleicht alle schnell noch abliefern, damit sie heute Abend wieder pünktlich auf dem Hof stehen … ?!?
Wie dem auch sei: Den Tag heute würde ich nicht als Referenz nehmen. Da würde ich zum Vergleich noch mal an ein / zwei anderen Tagen zählen.
Auf die zukünftige Nutzung der Brücke bin ich im Baustellentagebuch schon oft eingegangen. Da steht im Moment Aussage gegen Aussage. Wir müssen abwarten, wie es hinterher wirklich sein wird und ob Radfahrer über die Brücke fahren.
Danke auf jeden Fall für Ihren Kommentar. Geteiltes Leid ist ja bekanntlich halbes Leid. Ich war auf der kurzen Strecke heute auch echt tierisch genervt! 🙁 Das geht jetzt schon etwas besser.
Ich wünsche uns einen ruhigen Feiertag und bleibe jetzt auch definitiv zu Hause.
Beste Grüße,
Heiko Link
….das glaube ich!
Aber danke für die schnelle Antwort!
Haben Sie denn gar keine Meinung zu dem Prachtbau?
Die Paar lkw und pkw hätten doch auch so über den
Bahnübergang fahren können, oder?
Ok, sie sind bestimmt befangen oder gekauft!?
Ihnen auch einen schönen ruhigen Allerheiligenfeiertag…und mir!
Grade kam Haland Tieflader xxl vorbeigebrettert…
Sie wohnen wahrscheinlich schön ruhig!
Ich schreibe seit zehn Jahren Baustellentagebücher und meine Erfahrung ist, dass Ingeniuere und Planer sowas nicht nebenbei auf dem Bierdeckel ausrechnen. Und dass die sich meistens was dabei gedacht haben, was nicht auf den ersten Blick sichtbar wird. Da bin ich in der guten Position, detailliert nachfragen zu können.
Davon abgesehen bin ich ein wirklich sehr großer Fan vom Satiremagazin Extra 3 und ich sehe, dass es auch mal voll in die Hose geht. So eine Baustelle hatte ich bis jetzt noch nicht. Wollen wir hoffen, dass diese nicht die erste ist … 😉
Ansonsten ist es mein Job, meine eigenen Meinung raus zu halten.
Gewohnt habe ich mal 9 Jahre lang in einer Sackgasse. Das kann ich sehr empfehlen, wenn die Nachbarschaft gut ist. (Das war bei uns der Fall.) Jetzt wohne ich in einer 30-Zone, die gerne als Abkürzung genutzt wird. Das stört mich aber nicht.
Wo Sie wohnen, haben Sie ja selbst in der Hand. 🙂
Das Harland-Hauptquartier, wo auch alle LKW abgestellt werden, ist übrigens ganz bei mir in der Nähe. Das ist in Reichweite bei einem Spaziergang. Die dazugehörige Müllkippe ist auch nicht weit.
Am Feiertag stoße ich dann ganz ruhig auf uns beide an! 😉 *lacht*
Heiter weiter! 🙂