Der Rahmen des Bürgersteigs ist im oberen Bereich der Birkenstraße fast fertig. Winkelstützen werden voraussichtlich noch drei Wochen lang eingebaut. Dann ist es endlich geschafft. Die „Autobahn-Optik“ der riesigen, grauen Dinger, bewegt ja nach wie vor und unter anderem auch bei Facebook die Gemüter. Deswegen habe ich in Sachen Winkelstützen heute – grüne – Nachrichten für Sie. Und, nicht zu vergessen, das Ergebnis der Prüfung des Zeitplans.

Pflanzen gegen das Grau: Vor die Winkelstützen kommen später Pflanzen, damit die große, graue Wand verschwindet. Fotos: Jan Westerhold
Vier Wochen Verzug
Zuerst die gute oder die schlechte Nachricht? Ich weiß nicht, wie Sie das machen. Ich nehme immer erst die schlechte, dann kann ich mit der guten lächelnd raus gehen. Deswegen mache ich das heute auch so.
Die Baustelle ist im Verzug. Stand heute sind es circa vier Wochen. Das kann sich aber noch ändern, denn beim Arbeiten im Bestand (wie es in der Fachsprache heißt), da weiß man nie, welche Überraschungen unter der Erdoberfläche auf einen warten. Ein weiterer Faktor ist das Wetter. Kälte führte gleich zu Beginn der Bauarbeiten in der Birkenstraße zu Verzögerungen.
Mitte August ist also der neue – angepeilte – Fertigstellungstermin. In Stein gemeißelt ist der allerdings nicht, auch wenn es bis dahin sicherlich keinen Frost mehr geben wird. 😉 Es könnte fiese Regenschauer geben (bitte nicht!) oder, wie schon gesagt, unterirdische Überraschungen. Wir wollen es nicht hoffen. Trotzdem: Tragen Sie sich diesen Freigabetermin vorsichtshalber erstmal nur mit Bleistift ein! 😉
Keine Autobahn
Die Winkelstützen bieten aus mehreren Gründen Anlass zur Sorge. Mein Eindruck ist, dass die „Autobahn-Optik“ an erster Stelle steht. Der Autobahn-Eindruck wird noch verstärkt, wenn man weiß, dass die Birkenstraße breiter ist, als die Bünder Straße.
Außerdem ist die große, graue Wand optisch gesehen zwar ein Hingucker, aber leider kein schöner. Und es könnte noch schlimmer werden, wenn der erste Sprayer diesen Ort als ideal für sein Graffiti entdeckt hat. An dieser Stelle herzlichen Dank an Markus Assbrock, der mich über Facebook auf diesen Aspekt hingewiesen hat! Daran hatte ich selbst noch gar nicht gedacht.
Fangen wir vorne an.
Birkenstraße wird – schmaler – !
Es stimmt: Die Birkenstraße ist nach dem Umbau (immer noch) breiter als die Bünder Straße. Das war sie aber schon immer. Wenn alles fertig ist, wird die Straße schmaler sein, als vor dem Umbau. Auf dem Foto unten ist es zu sehen. Vorher endete die Fahrbahn genau vor dem alten, quadratischen Gully. In Zukunft wird sie vor dem neuen, länglichen Gully enden. Zugegeben: Dazwischen liegen keine Welten. Es ist aber auch nicht von der Hand zu weisen, dass die Straße etwas schmaler wird. 😉

Alter und neuer Fahrbahnverlauf: Der neue Gully (links) zeigt, dass die Birkenstraße ein bisschen schmaler wird.
Was dem Eindruck einer Autobahn zusätzlich zur Verringerung der Fahrbahnbreite entgegenwirken soll, sind der kombinierte Geh- und Radweg, der neue Gehweg, der Radfahrerschutzstreifen und der Zebrastreifen mit Tempo 30 drumherum. Für langsameres Fahren soll auch der Verzicht auf den (für Autobahnen typischen) Mittelstreifen sorgen. Erst recht bei dieser kurvigen Strecke. Trotzdem sieht es de facto im Moment ganz furchtbar aus. Das ist bei meinem Haus aber nicht anders, wenn ich beim Renovieren die alten Tapeten von den Wänden gerissen habe. Trotzdem wird es hinterher schöner, als vorher. Also: Zumindest, wenn ich beim Kauf der neuen Tapeten nicht komplett daneben greife … 😉 Wir müssen die Fertigstellung einfach abwarten. Die jetzt noch länger dauert … ganz fiese Sache … ich weiß. 😉
Pflanzen vor die graue Wand
Zur grauen Optik und zum Graffiti: Wenn’s gut läuft, dann sieht man von den Winkelstützen hinterher nicht mehr viel, weil Pflanzen davor kommen. Sollte also direkt nach dem Verschwinden des letzten Bauarbeiters gleich der erste Sprayer anrücken, dann wird sein Werk hoffentlich schnell zuwachsen. Ich formuliere an dieser Stelle ein bisschen wachsweich, weil noch nicht klar ist, welche Pflanzen genau es sein werden. Das wird gerade ausgelotet. Ich bleibe dran.
Möglichst bequem in den Bakusbrink
In Sachen Bürgersteig läuft gerade alles rund. Sie merken schon, jetzt gehen Sie gleich mit der guten Nachricht aus diesem Text raus. Behalten Sie Ihr Lächeln ruhig noch eine Weile bei. Das schadet nicht. 😉 Der Rahmen des Gehwegs ist zwischen dem Tannenweg und der Engerstraße schon fast fertig. Nur auf der bergauf gesehen rechten Seite, gibt es noch ein paar kleinere Lücken, die kurzfristig geschlossen werden. Gleichzeitig wird der Untergrund schon mal so weit vorbereitet, dass die Pflasterkolonne los legen kann. Die will spätestens übernächste Woche damit beginnen, den Rahmen auszupflastern.
Der Rahmen des Gehwegs fehlt noch unterhalb des Bakusbrinks, was auch erstmal so bleiben wird. Die Gründe dafür: Der Platz auf der von oben gesehen linken Seite, wird als Lagerfläche für Winkelstützen genutzt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite soll die Zufahrt in den Bakusbrink, so bequem wie möglich gehalten werden.
Hallo Herr Link!
Wenn weiter so Werbung für eine „Graffiti-Fläche“ so gemacht wird (und das auch noch über Facebook – den „Facebook-Unsinn“ macht Gottseidank nicht jeder mit), werden die „Sprayer“ nicht so lange warten, bis die Bauarbeiten abgeschlossen sind.
Sprayer halten sich bekanntlich auch nicht an irgendwelche Tages- oder Nachtzeiten und sind meistens immer „illegal“ aktiv (ich aber übrigens auch schon schöne Graffitis gesehen).
Vielleicht gibt in der Bevölkerung auch vernünftige Vorschlage, was eine sinnvolle Gestaltungsmaßnahme zusätzlich zu den Grünanpflanzungen sein könnten.
Was spricht dagegen, die eine oder andere Schulklasse mit Farbe und Pinsel auszustatten, und z.B. die bisherigen Ereignisse rund um die „Baustelle Birkenstraße“ unvoreingenommenen zu gestalten.
Auf eine Stellungnahme auf diesen Vorschlag bin ich nicht neugierig, weil das ja eine unbürokratische, verwaltungsunabhängige Aktion ohne viel „Trara“ sein könnte – übrigens mit oder ohne Facebook, schließlich egal.
Günter Tietmeyer
Hallo Herr Tietmeyer,
wenn ein Facebook-Eintrag die Sprayer anlockt, dann klappt das ja vielleicht auch mit den Tempo-30-Fans. 😉 Dazu hat Markus nämlich auch was bei Facebook geschrieben.
Ich finde es witzig, dass Sie schreiben, dass Sie auch schon schöne Graffiti gesehen haben und dazu die Idee mit dem Bild einer Schulklasse haben. Ich hatte dem Gardasee-Fan Markus aus Spaß vorgeschlagen, einfach selbst einen Sprayer zu organisieren, der ihm den Gardasee auf die „Stützenwand“ sprüht. Da käme er doch jeden Morgen mit einem Lächeln aus der Haustür! 😉 Natürlich war das – nicht! – ernst gemeint, weil das ja auch nicht legal wäre.
Ob hässliches Graffiti, Gardasee oder Schulklasse: Ich gehe davon aus, dass man alle Bilder hinterher nicht mehr sehen würde, weil Pflanzen davor sind. Um das definitiv sagen zu können, müssen wir abwarten, welche Pflanzen es werden. Das Ingenieurbüro checkt gerade in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und Pflanzen-Experten, was in der Birkenstraße am besten angepflanzt werden kann und sollte (und darf).
Beste Grüße,
Heiko Link