Wann habe ich das letzte Mal bis über den Kopf in der Matsche gesteckt? Das ist echt schon eine ganze Weile her. Für die Bauarbeiter an der Bahnbrücke gehört das im Moment glaube ich zum Tagesgeschäft. Ich finde es ganz unglaublich, dass es bei dem Wetter – und vor allen Dingen bei den Temperaturen! – mit den Bauarbeiten in Rödinghausen voran geht. Wie machen die das, dass der Beton passgenau eingebaut wird und abbindet?!?
Vom warmen und trockenen Büro aus, wurde parallel bei Facebook in der Gruppe „Du lebst schon lange in Rödinghausen, wenn …“ über die Notwendigkeit / Dringlichkeit dieser Baumaßnahme diskutiert. Verständlicher Weise, wie ich finde. Auch darauf möchte ich in meinem monatlichen Bericht kurz eingehen.
Baustellenampel ist weg
Los ging es in Rödinghausen damit, eine provisorische Verkehrsführung an der Osnabrücker Straße zu schaffen. Für die Bauarbeiten mit richtig schwerem Gerät am südlichen Mittelauflager der Brücke braucht es Platz. Außerdem konnte die Baustellenampel so bereits Ende November wieder verschwinden.
Erster Arbeitsgang für die eigentliche Brücke war dann: Löcher bohren. Die eine Dame und die acht Herren vom Pressetermin im November haben die Spaten nach dem ersten „Stich“ gleich wieder aus der Hand gelegt. Das war auch gut so! Denn sonst wären die 40 Löcher der Bohrpfähle mit bis zu 15 Metern Tiefe bestimmt noch nicht fertig. 😉 Mittlerweile sind sie auf beiden Seiten der Bahnstrecke sogar schon wieder zu, weil die Bohrpfähle der neuen Brücke größtenteils schon betoniert wurden. Ein Loch hat übrigens einen Durchmesser von 1,20 Metern. Darin verschwindet der Inhalt von drei Transportwagen und damit bis zu 19 Kubikmeter Beton.
Gründungsplatte noch vor Weihnachten betonieren
Um die Pfahlköpfe herum wurde ein Feld ausgehoben und abgesteckt, das im Moment mit Verschalung versehen wird. In diesen Holzrahmen wird zunächst auf den genau auf Höhe gekappten Pfahlköpfen die 1,20 Meter hohe Gründungspatte für das nördliche Widerlager der Brücke betoniert. Das soll noch vor Weihnachten passieren, damit der frische Beton – wir reden hier von 220 Kubikmetern – über die Feiertage abbinden kann. Das ist aktuell der Plan, der zunichte gemacht würde, wenn wir jetzt eine länger andauernde Frostphase bekämen. Irgendwann müssen sich nämlich sogar die Betonbauer in Rödinghausen der Bauphysik geschlagen geben. 😉 Also: Bitte Daumen drücken, dass es noch nicht friert! An Weihnachten darf dann gerne alles wieder weiß werden. Das würde den Zeitplan der Baustelle nicht gefährden.
Facebook: Keine Schlange
Als großer Freund der freien Meinungsäußerung habe ich mich über die Diskussion zur Baustelle bei Facebook gefreut. Da kriege ich doch super mit, was die Gemüter in Rödinghausen gerade so bewegt. 🙂 Ich fange mal vorne an.
Es stimmt: Die Autoschlange an diesem Bahnübergang ist nicht so lang, dass sie wirklich stören würde. Da sieht es an den Bahnübergängen direkt am Bahnhof, an der Bruchstraße und an der Kilverstraße deutlich schlechter aus. Der Grund dafür ist schnell gefunden: Die anderen Bahnübergänge sind dafür ausgelegt, dass auch langsame Fußgänger sie regelmäßig benutzen. Deswegen ist dort der Zeitraum zwischen dem Absenken der Schranken und der Vorbeifahrt des Zuges länger. So haben Fußgänger (auch mit Rollator) noch eine Chance, heile rüber zu kommen. Und damit keiner zu Fuß schnell noch durchhuscht, gibt es an den anderen Bahnübergängen Vollschranken (anstelle der halbseitiger Schranken am Schäferweg) die nicht alle gleichzeitig abgesenkt werden. Die genaue Zeitschaltung an den anderen Bahnübergängen kenne ich leider nicht. Was ich aber weiß ist, dass es am Schäferweg nach dem Absenken der Schranken nur 8 Sekunden dauert, bis der Zug durchrauscht.
Facebook: Es gibt dringendere Baustellen
Das Hauptargument, warum der Übergang am Schäferweg jetzt gemacht wird, ist, dass eine Gefahrenstelle abgeschafft werden soll. Es kam dort schon zu Vorfällen. Blöd ist aber auch die Lage direkt hinter der S-Kurve. LKW-Fahrer, die die Strecke nicht kennen, kommen auf den Schienen zum Stehen. Das soll natürlich vermieden werden.
Außerdem soll für den gewerblichen Verkehr aus dem Camp eine Umgehungsstraße um den Ortsteil Bruchmühlen geschaffen werden. Lastwagen und Autos sollen schnell und möglichst kreuzungsfrei auf die Autobahn gelangen.
Facebook: Gefährliche andere Kreuzung
Bei Facebook geht es auch um die Kreuzung Bruchmühlener Straße / Kilverstraße, die doch eigentlich dringender gemacht werden müsste. Diese Stelle hat sich in der Tat als echte Gefahrenstelle herausgestellt. Eine Unfallkommission hat sich schon damit befasst und auch erste Verbesserungen umgesetzt. Wenn ich richtig informiert bin, dann hat sich dieser Unfallschwerpunkt erst herauskristallisiert, als die Planungen für die Bahnbrücke am Schäferweg schon lange angelaufen waren. Damit ging es nämlich bereits vor 16 Jahren los! Das klingt so’n bisschen nach Berliner Flughafen. Ich gebe es zu. Dafür haben wir mit allen nötigen Genehmigungen geplant und jetzt geht es bestimmt umso schneller. 😉 Jedenfalls ist die schon lange angelaufene Planung ein Grund dafür, warum der Bahnübergang am Schäferweg jetzt endlich mal an die Reihe kommt.
Nach dem Lesen dieser Zeilen können und dürfen Sie natürlich immer noch oder vielleicht sogar erst recht anderer Meinung sein. Ein paar Hintergrundinfos werden vermutlich trotzdem nicht schaden. Ich sage jedenfalls Danke für diesen Input bei allen, die bei Facebook mitdiskutiert haben.
Ich wünsche Ihnen besinnliche Feiertage ohne allzu heftige Diskussionen mit der Verwandtschaft 😉 und hoffe auf ein „Wiederlesen“ im neuen Jahr.
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