Nun steht es endgültig fest: Die Brücke wird bis zur Osterkirmes nicht fertig. Um unter anderem darüber zu berichten, schaute vorgestern ein Team vom WDR vorbei, das einen Film für die Lokalzeit drehte. Dazu kam noch eine unangekündigte Zollkontrolle, bei der die Beamten feststellten, das bei den Arbeitern auf der Baustelle alles seine Ordnung hat. Damit war der Mittwoch der Tag mit dem meisten „Trouble“ in dieser Woche, in der bei strahlendem Sonnenschein ordentlich was geschafft wurde. Als Fertigstellungstermin für die Brücke wird jetzt der Juni angepeilt. Danach wird noch bis voraussichtlich Ende Juli die Fahrbahn der Hansastraße vom Arbeitsamt bis in den Kreuzungsbereich Goebenstraße erneuert.
Arbeiten im Grenzbereich
Vergangene Woche Dienstag wurde die Auflagerbank des Brückenwiderlagers unter grenzwertigen Bedingungen bei 0° C Außentemperatur betoniert. Das Problem bei Frost ist, dass das Wasser im Beton gefriert und sich dabei ausdehnt. Wenn es später auftaut, hinterlässt es Löcher. Die Auflagerbank betonieren ging gerade noch gut, weil sie ein dickes Bauteil ist. Als solches bringt sie im Inneren genug Eigenwärme mit. Außen rum wurde sie gut eingepackt und damit an der Oberfläche isoliert. Wenn Sie in diese Materie etwas tiefer einsteigen möchten, dann lesen Sie am besten den Kommentar von „Fleißiger Leser“ und die Antwort dazu. Ich gebe zu, dass ich selbst etwas überrascht war, wie viele Faktoren da eine Rolle spielen. Zum Lesen einfach hier klicken. Nach diesem Arbeitsgang ging dann wettertechnisch leider nichts mehr. Das führte zu drei Ausfalltagen in der vergangenen Woche.
Immer diese höhere Gewalt
Zum Zeitverzug gab es am Samstag einen schönen Bericht im Westfalen-Blatt. Jörg Petersen aus Herford schrieb dazu einen Leserbrief, den ich ehrlich gesagt auch gerne im Baustellentagebuch als Kommentar gehabt hätte. 😉 Trotzdem gönne ich den Kollegen in der Lokalredaktion die Leser-Rückmeldung natürlich von Herzen. Wenn ich einen Teil des Leserbriefes grob zusammenfasse, steht da sinngemäß: „(…) Immer diese höhere Gewalt. Völlig überraschend gab es Winter und Frost. (…)“ Zum Kirmes-Vorschlag, der dann folgt, kann ich leider nichts sagen. Zum Winter schon. Die Bauzeit der Brücke war ursprünglich auf 15 Monate angesetzt. Bei diesem Zeitraum komme ich um den Winter nicht herum. Weil Abreißen auch bei Frost geht, ging es im November 2015 los, damit dann passend zum Wiederaufbau die Temperaturen im Plusbereich liegen.
Ich freue mich, dass Jörg Petersen das noch mal angesprochen hat. Klasse finde ich die Idee, mit der Campus-Kirmes zum Gedenken an unsere englischen Freunde. Trotz Brexit. Aber das ist ein anderes Thema. 😉
Betonieren unter idealen Bedingungen

1A-Wetterbedingungen: Auf der Seite von Bugatti wurden in dieser Woche die rückwärtige Kammerwand und die seitlichen Rückenflügel betoniert.
In dieser bis gestern wunderbar sonnigen Woche wurde auf der Seite von Bugatti die rückwärtige Kammerwand unter idealen Bedingungen betoniert. Gleiches gilt für die seitlichen Rückenflügel, für die heute der weiche Beton in die Schalung gegossen wurde.
Auf Seite der Goebenstraße wurden die Reste des alten Bauwerks gestrahlt und gesäubert. Das sorgt für einen guten Verbund, zu dem neuen Bauteil. Die Bewehrung dafür ist schon drin. Jetzt wird die Verschalung gebaut. Das ist etwas anspruchsvoller, weil die Form des Bauteils an dieser Stelle schräg nach oben geht. Nächste Woche wird dann auf dieser Seite die Auflagerbank betoniert.
Eine Fuge zum Schutz
Zusätzliche Arbeiten gab es an dem Haus, in dem das Schmuckatelier Spiegelstein drin ist. Die Hauswand wurde abgedichtet und durch eine Fuge vom Brückenbauwerk getrennt. Dadurch verringern sich die vom Verkehr verursachten Vibrationen im Haus. Die Betonung liegt dabei auf verringern. Denn ganz verschwinden werden sie nicht, weil Haus und Brücke gemeinsam auf einem durchgehenden Fundament stehen.
Träger und Platten fast fertig
Bis voraussichtlich Mitte März sollen die Widerlager fertig sein. Dann schweben auf dieser Seite die großen, blauen Stahlträger wieder in ihre Position. Deren Produktion ist nämlich fast abgeschlossen. Gleiches gilt für die Fahrbahnplatten aus Beton.
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