Wer sucht, der findet. Wer nicht sucht, der findet manchmal auch: In diesem Fall bei den Erdarbeiten an den Widerlagern der Hansabrücke die Überreste einer schon vor Jahrzehnten stillgelegten Ferngasleitung der ehemaligen „E.ON Ruhrgas„, die mittlerweile „Open Grid Europe“ heißt. Genau genommen heißt es „leider gefunden“ und das gleich aus mehreren guten Gründen.
Der unter der Hansabrücke verlaufende Teil der Gasleitung wurde schon vor langer Zeit entfernt. Die Fundamente an den beiden Enden der Brücke allerdings nicht. Weil sie eine beachtliche Größe aufweisen, wurde seinerzeit beschlossen, die damit verbundenen Leitungsenden lieber zu verschließen und sie samt den Fundamenten im Boden zu belassen. Damit sollten mögliche Schäden an der Hansastraße, die beim Abriss zu erwarten waren, vermieden werden. „Obwohl das ewig her ist, holt uns das jetzt wieder ein“, bedauert Jürgen Zander. Auch wenn das Entfernen der Fundamente sehr aufwendig ist, kommen Sie laut dem Projektleiter der Kreisverwaltung dieses Mal raus: „An genau der Stelle werden die neuen Versorgungsleitungen verlaufen. Dafür brauchen wir den Platz.“

Größenvergleich: Martin Spiering (orange Jacke), der Bauleiter des Ingenieurbüros, steht zusammen mit Thomas Kortfunke vom Bauunternehmen Scheidt vor der Ferngasleitung. Hinter seinem Kopf ist das mit einem Deckel verschweißte Ende der Leitung zu erkennen. Foto: Jürgen Zander
Die Größe des Fundaments ist das Eine. Die sehr hohen Sicherheitsvorschriften für Arbeiten an Gasleitungen sind das Andere. Ein Mitarbeiter von Open Grid Europe war bereits da und hat das obere Ende der Leitung angebohrt und mit einem Gasfühler kontrolliert, ob sich noch Restgas in der Leitung befindet. An dieser Stelle fand er kein Gas, das sich beim Abriss durch einen Funken hätte entzünden können. „Nach so langer Zeit war das auch sehr unwahrscheinlich. Trotzdem geht Sicherheit natürlich vor!“, betont Jürgen Zander. Jetzt wird das Fundament komplett freigelegt. Die Vorschrift will es, dass danach noch mal jemand kommt und am unteren Ende eine zweite Kontrollbohrung vornimmt. Von grünem Licht seitens Open Grid Europe ausgehend, wurde der endgültige Abriss des Fundaments für nächste Woche eingeplant.
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