Ganz ehrlich: Für den Trennschnitt auf der Hansabrücke habe ich eine riesige „Monstermaschine“ erwartet. Gemacht wurde er heute mit einem Gerät, das ungefähr doppelt so groß ist, wie mein Rasenmäher. Nach zwei Mal hin und herfahren war die 28 Zentimeter dicke Platte schon geteilt. Wer jetzt von Werreufer aus unter die Brücke guckt, der sieht von oben das Sonnenlicht durch den Längsschnitt schimmern. Falls Sie sich das jetzt gleich mal angucken wollen: Das klappt nur tagsüber … 😉
In der Fachsprache ist das ein „normaler Nassschnitt durch Beton“. Damit dieser Schnitt auch wirklich durch den Beton geht – und nicht etwa durch einen der sieben Stahlträger auf denen die Hansabrücke im Moment noch liegt – wurden vorher Kernbohrungen gemacht. Dadurch entstehen sozusagen „Gucklöcher“ durch die Brücke und die Arbeiter können von oben sehen, ob der von der Seite gemessene Abstand auch wirklich im Zwischenraum zwischen zwei Trägern liegt. Das beim Schneiden eingesetzte Wasser reduziert die Staubbelastung und kühlt gleichzeitig das Sägeblatt, damit es nicht stecken bleibt.
Nächste Woche kommt dann wirklich großes Gerät: Die Stemmarbeiten werden von einem Abbruchbagger durchgeführt, der den Beton entfernt und die ersten drei Stahlträger freilegt. Wenn alles nach Plan verläuft und das Wetter so mild bleibt, dann werden die Träger noch vor Weihnachten von einem Kran entfernt und anschließend abtransportiert. Während dieser Arbeiten wird die Hansabrücke für einen Tag voll gesperrt werden. Den genauen Termin veröffentliche ich hier im Bautagebuch, sobald er feststeht.
Damit lägen die Bauarbeiten dann gut im Zeitplan, denn: Diese Arbeiten sollten eigentlich erst im Januar gemacht werden.